Landessportbundtag 2023: Signal für mehr Nachhaltigkeit im Sport
© WLSB/Michael Weber

Landessportbundtag 2023: Signal für mehr Nachhaltigkeit im Sport

„Nachhaltig in die Zukunft“ – unter diesem Motto stand der Landessportbundtag in Biberach am 17. Juni. Denn die Folgen des Klimawandels spürt auch der Sport. Wie schon vergangenes Jahr im Sommer hat es seit Mitte Mai nicht mehr richtig geregnet. Vertrocknete Rasenplätze und eine Inflation von Sonnenschirmen am Rande der Sportanlagen sind nicht zu übersehen. „Damit wir die Klimakrise in den Griff bekommen, muss jeder seinen Teil beitragen – auch wir im Sport“, sagte Andreas Felchle in seiner Rede vor den 250 Delegierten und Ehrengästen des Landessportbundtages.

Ansonsten werde man immer mehr mit Auswirkungen wie Hitzewellen und Dürreperioden, Starkregen und Unwettern zu kämpfen haben. „Nachhaltig in und an die Zukunft zu gehen, ist kein Luxus. Sondern es ist dringend notwendig, wenn unsere Heimat erhalten bleiben und unser Sport so wie wir ihn lieben weiter möglich sein soll“, stellte Felchle klar.

Sportvereine brauchen Unterstützung auf ihrem Weg

Felchle machte deutlich, dass man auf diesem Weg den gemeinnützigen Sportvereinen in Württemberg unter die Arme greifen müsse. Die Aussicht auf die finanziellen Belastungen und Bürokratie schreckten jedoch viele Vereine bislang ab. Eine verlässliche staatliche Förderung und einfachere Genehmigungs- und Antragsverfahren würden dagegen den Weg zu mehr Nachhaltigkeit in den Sportvereinen erleichtern. „Trotzdem fangen wir als Sport aber nicht bei null an auf dem Weg der Nachhaltigkeit“, sagte Felchle. Viele Vereine hätten bereits Maßnahmen beim Energiesparen ergriffen und sich mit energetischen Modernisierungen und Fragen der Energieerzeugung beschäftigt.

Gleichzeitig habe der WLSB damit begonnen, die Förderrichtlinien für den Sportstättenbau zu überarbeiten, damit auch Photovoltaikanlagen und innovative Energiesysteme gefördert werden können. Aber: „Dieses Paket kann nicht dauerhaft mit dem jetzigen Niveau an Fördermitteln bewältigt werden“, stellte der WLSB-Präsident fest.

Aufgrund der Sondermittel des Landes zum Abbau des Förderstaus im Sportstättenbau liegt der von Delegierten verabschiedete WLSB-Haushalt 2023 zwar bei über 64 Millionen Euro. Für 2024 schrumpft das Haushaltsvolumen aber wieder auf etwa über 58 Millionen Euro. „Seit dem Abschluss des Solidarpaktes IV Anfang 2021 sind die Preise explodiert, auch im Sportstättenbau, Gehälter ungewöhnlich stark gestiegen und nachhaltige Energieversorgung hat enorm an Bedeutung gewonnen“, erklärte Felchle und gab damit schon einmal einen Ausblick auf die Verhandlungen über die Sportförderung des Landes für die Zeit ab 2027.

Soziale Nachhaltigkeit mitdenken

Das Motto „Nachhaltig in die Zukunft“ fand sich beim Landessportbundtag auch im Impulsvortrag von Peter Aulmann, dem Vorstandsvorsitzenden der elobau Stiftung aus Leutkirch, wieder. Er nahm die Delegierten mit auf eine Exkursion durch das Nachhaltigkeitsdickicht und von der Ernährungs- bis hin zur Verkehrswende. Seine dringende Empfehlung: Einfach anpacken und loslegen. In einer Podiumsrunde nach der Mittagspause mit Staatssekretär Volker Schebesta, WLSB-Vizepräsidentin Elisabeth Strobel, der Vorsitzenden der Württembergischen Sportjugend Anne Köhler und Philipp Zofer, dem Vizepräsidenten Nachhaltigkeit des Schwäbischen Skiverbandes, wurde das Zukunftsthema von vielen Seiten beleuchtet.

Denn „Nachhaltig in die Zukunft“ darf nicht nur die Felder Energie, Klima, Ökologie behandeln, wenngleich diese die derzeit drängendsten sind. Es müsse auch die soziale Nachhaltigkeit gestärkt werden, so Felchle, und damit für mehr Chancengleichheit und soziale Teilhabe vor allem für Kinder und Jugendlich gesorgt werden. Der Württembergischen Sportjugend dankte der WLSB-Präsident, dass sie sich des gesellschaftlich so wichtigen Themas Kinderarmut und des Kampfs dagegen angenommen hat. Denn selbst in Baden-Württemberg gilt fast jedes fünfte Kind als armutsgefährdet.

Am Vormittag des Landessportbundtages richteten Staatssekretär Volker Schebesta, der Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg Jürgen Scholz und der Biberache Oberbürgermeister Norbert Zeidler Grußworte an zahlreichen Delegierten und Ehrengäste. Alle drei betonten die wichtige gesellschaftliche und soziale Rolle des Sports und danken den unzähligen Ehrenamtlichen des Sports im Land für ihren Einsatz.

Verleihung des Ehrenrings und drei neue Ehrenmitglieder

Eine ganz besondere Ehre wurde Mechthild Laur aus Blaustein bei Ulm zuteil. Präsident Andreas Felchle überreichte ihr für ihr jahrzehntelanges Engagement im Sport und im WLSB die höchste Ehrung des Verbandes: den WLSB-Ehrenring. Dieser wird nur an höchstens zwölf lebende Personen vergeben. Felchle hob in seiner Laudatio die zahlreichen Verdienste von Laur hervor: „Mechthild Laur war fast zehn Jahre Vizepräsidentin Breitensport im WLSB und für ein Vierteljahrhundert Vorsitzende unseres Ehrenrats. Sie hat Sport und Gesellschaft stets gemeinsam gedacht. Vernetztes Denken und Handeln zwischen allen Ebenen des Sports war ihr ungemein wichtig.“

Neben Mechthild Laur wurden am Landessportbundtag drei weitere Ehrungen überreicht. Die langjährige Präsidentin des Sportkreises Hohenlohe Barbara Eckle, ihr Amtskollege aus dem Sportkreis Zollernalb, Hendrik Rohm, sowie Landessportbundarzt Dr. Martin Huonker aus Biberach wurden zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt.

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