Soziale Teilhabe gerade jetzt ermöglichen!

Ukraine-Krieg, Inflation, Energiepreise – diese Themen bestimmen seit Monaten die Schlagzeilen. Wahrscheinlich kommen schon bald auch der Klimawandel und die Pandemie hinzu, wenn die Corona-Sommer- direkt in eine Herbst- und Winterwelle übergeht oder die ersten Unwetter übers Land ziehen. Bei so vielen Mega-Themen gleichzeitig wundert es dann nicht, wenn einige „News“ in den Medien kaum beachtet werden – so etwa diese beiden kleinen Meldungen aus den vergangenen Wochen. Nummer eins: In einer repräsentativen Umfrage gab etwa jeder Dritte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1000 Euro an, aufgrund der stark gestiegenen Lebensmittepreise Mahlzeiten auszulassen.

Nummer zwei: In einer weiteren Umfrage antworteten 40 Prozent, über höchstens 1000 Euro an Rücklagen zu verfügen, um plötzlich notwendige Ausgaben zu finanzieren. Zehn Prozent gaben an, überhaupt keine Rücklagen für kurzfristig erforderliche Ausgaben zu besitzen.

Angesichts der weiter anhaltenden Preissteigerungen dürfte da noch einiges auf uns und vor allem auf viele Kinder zukommen. Dabei war die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in prekären Verhältnissen aufwachsen müssen, schon vor Corona und Inflation viel zu hoch – auch in Baden-Württemberg. 2019 lebte jeder zwölfte junge Mensch in einem Harzt-IV-Haushalt auf. Zwar sagt Sozialminister Manne Lucha: „Armutsgefährdung im Kindesalter darf sich nicht nachteilig auf die Teilhabechancen im gesamten weiteren Leben auswirken.“ Die Realität sieht aber anders aus.

WSJ vernetzt sich mit starken Partnern

Die Bertelsmann-Stiftung beschriebt diese Realität in ihrem Bericht „Kinderarmut in Deutschland“ aus dem Juli 2020 ganz treffend. Auf der Grundlage verschiedener Studien könne man belegen, dass Armut Kinder und Jugendliche begrenze, beschäme und ihr Leben bestimme. „Sie kommen aus ihrer eigenen Lebenswelt bzw. ihrem Umfeld nicht heraus; können kaum etwas mit Freund:innen unternehmen, was Geld kostet (z.B. ins Kino gehen, Eis essen), können oft nicht mit auf Klassenfahrt, keinen Schulaustausch mitmachen und sind seltener Mitglied in einem Verein.“

Wir in der Württembergischen Sportjugend haben „Kinderarmut“ zum zentralen Thema des Jahres 2022 gemacht – und sehr wahrscheinlich auch darüber hinaus. Im vergangenen Oktober bereits haben wir die WSJ-Herbsttagung der Kinderarmut gewidmet. Anfang März gab es eine Anschlussveranstaltung, bei der Praxisbeispiele aus dem Sport für ein Aufwachsen in Chancengleichheit vorgestellt wurden. Wir sind Partner des Projekts „KiZ+ Kinder im Zentrum“ und Teil des Netzwerks „Mach Dich stark“ des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Denn uns ist klar: Auf dem Platz oder in der Halle können wir doch recht einfach sportliche und soziale Chancengleichheit herstellen. Am Rande des Spielfelds, im Kontakt mit benachteiligten Kindern und Familien und in der politischen Interessenvertretung brauchen wir jedoch starke Partner.

von Anne Köhler, WSJ-Vorsitzende

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